Durchgangsbahnhof Luzern

Ausgangslage

Die wachsende Nachfrage kann nicht mehr abgewickelt werden.

Die heutige Zufahrt zum Bahnhof Luzern und der Bahnhof selber sind bis zur Kapazitätsgrenze ausgelastet.

Der Engpass am Rotsee hemmt den Ausbau der nachfragestarken Linie Luzern‒Zug‒Zürich, zwischen Gütsch und Bahnhof teilen sich fünf nationale Bahnlinien zwei Gleise, im Bahnhofvorfeld kommen sich die Züge in die Quere und im Bahnhof selber fehlen genügend Perrongleise.

Zur Abwicklung der weiterhin wachsenden Nachfrage sind Angebotsausbauten erforderlich, welche jedoch mit der heutigen Bahninfrastruktur bis auf einzelne punktuelle Massnahmen nicht mehr möglich sind.


Durchgangsbahnhof als beste Lösung für Angebots-ausbauten

Der Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) ging in einer umfassenden Variantenprüfung als beste Lösung für den notwendigen Infrastrukturausbau hervor. Die SBB hat das Vorprojekt im Frühling 2023 abgeschlossen und aufgezeigt, dass der DBL baulich machbar ist. 

Der DBL besteht aus drei Teilprojekten:

  1. Mit dem Tiefbahnhof wird unterhalb des bestehenden Bahnhofs eine insgesamt 44 Meter breite Perronhalle für vier Gleise gebaut. Dies schafft mehr Platz am Bahnhof Luzern, der aktuell täglich von rund 100 000 Passagieren benutzt wird.
  2. Mit dem 3,8 Kilometer langen Dreilindentunnel wird eine unterirdische, direkte Linie von Ebikon nach Luzern geschaffen, die auf einer Länge von 400 Metern das Seebecken unterquert. Diese zweite Zufahrt behebt die Engpasssituation im Bahnnetz und ermöglicht häufigere und schnellere Zugverbindungen.
  3. Mit dem 2,1 Kilometer langen Neustadttunnel wird der Tiefbahnhof an die bestehende Zufahrt angeschlossen. Dies ermöglicht durchgehende Verbindungen und macht das Wenden einer Mehrheit der Züge im Kopfbahnhof Luzern überflüssig.

Aktuell werden der Durchgangsbahnhof Luzern und die begleitenden Massnahmen wie Bahnhofsausbauten in Emmenbrücke und Ebikon mit Mitteln aus den Ausbauschritten 2025 und 2035 projektiert.

Dazu koordiniert eine sogenannte Knotenorganisation alle im Einflussbereich des Durchgangsbahnhofs liegenden Planungen. Dazu gehören bspw. die neue doppelspurige Einfahrt der Zentralbahn in den Bahnhof Luzern, eine neue Abstellanlage in Dierikon, Bahnhofsausbauten in Ebikon, Emmenbrücke und Sursee, ein zum Durchgangsbahnhof passendes Buskonzept und die Auswirkungen auf die Siedlungs- und Mobilitätsentwicklung.

Über die Umsetzung des DBL entscheidet das Bundesparlament mit der Botschaft 2026.

Dieser ist Voraussetzung, um die im Angebotskonzept 2040 angedachte Angebotsentwicklung umsetzen und damit die Nachfrageentwicklung bedienen zu können.


Durchgangsbahnhof als Mobilitätsdrehscheibe

Der Durchgangsbahnhof Luzern wird nicht nur ein neuer unterirdischer Bahnhof mit Zufahrten zum bestehenden Bahnnetz sein, sondern die bestehende Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Luzern stärken und im Bahnhofsumfeld neue Spielräume eröffnen. Zudem sollen für vorhandene und absehbare Herausforderungen Lösungsansätze gefunden werden.

Dazu hat die Stadt Luzern eine Testplanung erarbeitet und die Öffentlichkeit zur Mitwirkung eingeladen. Die Ergebnisse werden in weitere Vertiefungsarbeiten einfliessen, unter anderem Bus 2040.